Lesen - Schreiben - Reden
Über Neuigkeiten lässt sich reden, über Zeitungen auch, und sogar über zerknüllte.
In meinen Augen ist es das wichtigste: Ins Gespräch zu kommen - über das, was man in der Zeitung gelesen oder im Fernsehen gesehen oder auch im wirklichen Leben, aus "erster Hand", erfahren hat.
Als es nur wenige Fernsehsender gab, und noch viele verschiedene Tageszeitungen, haben die Leute gemeinsam darüber kommuniziert, sich aufgeregt, ereifert und gelacht.
Redet man heute beim Frühstück mal eben über etwas, das man im Blog gelesen, getwittert oder sonst wo im Netz gefunden hat? Oder ist das Internet nicht die größte Schwatzbude aller Zeiten - von schüchternen Menschen, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit äußern, anderen etwas vormachen über sich selbst, mit ihrer Identität spielen?
Was ist wichtig, was ist unwichtig?
Das muss jeder selbst entscheiden und wird damit sein eigener Verleger, Schreiber, Redakteur, Schriftsetzer. Darin liegt natürlich auch eine Riesenchance - nicht die Käuflichkeit des Produktes Zeitung, nicht der Markt bestimmt die Spielregeln, sondern man tut es selbst.
Würde ich das Internet vermissen? Nur dann, wenn ich überhaupt nichts besseres zu tun hätte. Gerade war ich im Café und habe wirkliche Menschen gesehen; der Kaffeeduft in der Rösterei stieg mir in die Nase; die Sonne draußen lachte, obschon der Herbst weit fortgeschritten ist. Gedanken treiben lassen, Stimmen wie von Ferne hören, Leute vorbeilaufen sehen, einen Blick in die aufgeschlagene Zeitung werfen, vertieft sein in das Leben. Als ich ging, habe ich die Zeitung liegen lassen. Ich hatte sie einfach vergessen.
Erika Münster-Schröer
In meinen Augen ist es das wichtigste: Ins Gespräch zu kommen - über das, was man in der Zeitung gelesen oder im Fernsehen gesehen oder auch im wirklichen Leben, aus "erster Hand", erfahren hat.
Als es nur wenige Fernsehsender gab, und noch viele verschiedene Tageszeitungen, haben die Leute gemeinsam darüber kommuniziert, sich aufgeregt, ereifert und gelacht.
Redet man heute beim Frühstück mal eben über etwas, das man im Blog gelesen, getwittert oder sonst wo im Netz gefunden hat? Oder ist das Internet nicht die größte Schwatzbude aller Zeiten - von schüchternen Menschen, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit äußern, anderen etwas vormachen über sich selbst, mit ihrer Identität spielen?
Was ist wichtig, was ist unwichtig?
Das muss jeder selbst entscheiden und wird damit sein eigener Verleger, Schreiber, Redakteur, Schriftsetzer. Darin liegt natürlich auch eine Riesenchance - nicht die Käuflichkeit des Produktes Zeitung, nicht der Markt bestimmt die Spielregeln, sondern man tut es selbst.
Würde ich das Internet vermissen? Nur dann, wenn ich überhaupt nichts besseres zu tun hätte. Gerade war ich im Café und habe wirkliche Menschen gesehen; der Kaffeeduft in der Rösterei stieg mir in die Nase; die Sonne draußen lachte, obschon der Herbst weit fortgeschritten ist. Gedanken treiben lassen, Stimmen wie von Ferne hören, Leute vorbeilaufen sehen, einen Blick in die aufgeschlagene Zeitung werfen, vertieft sein in das Leben. Als ich ging, habe ich die Zeitung liegen lassen. Ich hatte sie einfach vergessen.
Erika Münster-Schröer
StadtbibliothekRatingen - 31. Okt, 14:31