Passend zu Halloween ein makaberer Beitrag zur Lumpenknappheit für die Papierherstellung in den 1850ern. Ob es tatsächlich dazu kam, dass Mumienumwicklungen aus Ägypten als Lumpen für Zeitungspapier benutzt wurden? Hier der Link; es ist eine pdf Datei und das Laden dauert etwas:
www.papierhistoriker.ch/images/stories/pdf/SPH-Kontakte92_1-6_Kluge.pdf L.Macher
StadtbibliothekRatingen - 31. Okt, 20:30
Über Neuigkeiten lässt sich reden, über Zeitungen auch, und sogar über zerknüllte.
In meinen Augen ist es das wichtigste: Ins Gespräch zu kommen - über das, was man in der Zeitung gelesen oder im Fernsehen gesehen oder auch im wirklichen Leben, aus "erster Hand", erfahren hat.
Als es nur wenige Fernsehsender gab, und noch viele verschiedene Tageszeitungen, haben die Leute gemeinsam darüber kommuniziert, sich aufgeregt, ereifert und gelacht.
Redet man heute beim Frühstück mal eben über etwas, das man im Blog gelesen, getwittert oder sonst wo im Netz gefunden hat? Oder ist das Internet nicht die größte Schwatzbude aller Zeiten - von schüchternen Menschen, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit äußern, anderen etwas vormachen über sich selbst, mit ihrer Identität spielen?
Was ist wichtig, was ist unwichtig?
Das muss jeder selbst entscheiden und wird damit sein eigener Verleger, Schreiber, Redakteur, Schriftsetzer. Darin liegt natürlich auch eine Riesenchance - nicht die Käuflichkeit des Produktes Zeitung, nicht der Markt bestimmt die Spielregeln, sondern man tut es selbst.
Würde ich das Internet vermissen? Nur dann, wenn ich überhaupt nichts besseres zu tun hätte. Gerade war ich im Café und habe wirkliche Menschen gesehen; der Kaffeeduft in der Rösterei stieg mir in die Nase; die Sonne draußen lachte, obschon der Herbst weit fortgeschritten ist. Gedanken treiben lassen, Stimmen wie von Ferne hören, Leute vorbeilaufen sehen, einen Blick in die aufgeschlagene Zeitung werfen, vertieft sein in das Leben. Als ich ging, habe ich die Zeitung liegen lassen. Ich hatte sie einfach vergessen.
Erika Münster-Schröer
StadtbibliothekRatingen - 31. Okt, 14:31
Wenn man eine Tageszeitung komplett von vorne bis hinten gelesen hat, hinterlässt sie den Leser fragmentiert. Dieses Gefühl, nach dem Lesen der Zeitung wie zerfleddert zu sein, steht in merkwürdiger Diskrepanz zu dem Gefühl, dass in den Zeitungen immer das Gleiche steht, was wiederspiegelt, dass die Variationen menschlichen Handelns endlich sind. Trotzdem ist man jeden Tag verwirrt, was alles passiert ist. L.Macher
StadtbibliothekRatingen - 31. Okt, 14:19