Wer schreibt, der bleibt
Wer schreibt, der bleibt - das ist inzwischen ein gefügeltes Wort. Aber es stimmt nicht - und auch früher, als man nur wenig druckte, stimmte es nicht. Die meisten alten Werke sind verschwunden, zernagt vom Zahn der Zeit, verbrannt in Kriegen oder einfach nur verbraucht. Was wird aus den Worten, die wir in einen Blog schreiben? Werden die sich eher halten - und warum eigentlich? Manchmal stelle ich mir vor, wie Historiker in 100 Jahren arbeiten werden, wenn sie sich mit den virtuellen Werken abplagen müssen (falls die nicht schon verloren gegangen sind wegen technischer Unzulänglichkeiten). Wo findet man dann überhaupt noch Informationen? Was ist richtig, was ist falsch? Wer will und kann das entscheiden? Es ist ein Orwellscher Gedanke, mir ziemlich unheimlich. Wo bleibt, wer etwas schreibt?
Erika Münster-Schröer
Erika Münster-Schröer
StadtbibliothekRatingen - 8. Nov, 16:26