Das Gespräch ist nicht tot, es riecht nur komisch.
(In Anlehnung an Frank Zappa "Jazz is not dead, it just smells funny.") Kauft man sich einen neuen Fernseher, Computer oder anderes elektronisches Gerät, stinkt das zunächst sehr nach - ja wonach, nach Elektronik eben. Auch so eine frisch gekaufte Zeitung hat einen sehr spezifischen Geruch nach halbtrockenem Papier und Druckerschwärze. Wobei die Druckerschwärze beim genüßlichen Ausbreiten auf dem Tisch regelmäßig ihre schwarzen Spuren hinterlässt. Was hier im Szenario wie unliebsame Abfallprodukte erscheint, ist beim persönlichen Gespräch mit die Hauptsache. Nicht umsonst gilt die Redensart, "den kann ich nicht riechen". Noch besser "die kann ich gut leiden", weil hier quasi das gesamte menschliche Spektrum an Wahrnehmungs- bzw. Leidensfähigkeit einbegriffen ist. So mögen die künstlichen Medien einerseits zwar eine gewisse Wohltat im Abstand dazu verschaffen, andererseits bietet die direkte körperliche Konfrontation im Gespräch ein Erlebnis wie von Sinnen. Erinnern Sie daran, wenn Ihnen von Angesicht zu Angesicht nächstens jemand sagen sollte "sach doch auch mal ma was" - es könnte ein ganzheitliches Erlebnis werden. L.Macher
StadtbibliothekRatingen - 10. Nov, 14:52